[Balkan-Route] Hunderte Flüchtlinge campieren am Bahnhof in Budapest


Was in einem gestrigen Kommentar prognostiziert wurde, ist nun bereits eingetreten: Am Bahnhof Keleti campieren momentan mindestens tausend Menschen, darunter hunderte Kinder. Zweifelsohne kann hier von einer humanitären Katastrophe mitten in Europa gesprochen werden, die sich noch weiter verschärfen wird, wenn den Menschen nicht umgehend ermöglicht wird, mit dem Zug weiterzureisen.
Mehr Bilder und Videos zur Situation vor Ort: auf bordermonitoring.eu und bei den Tagesthemen
Die Versorgung der Leute findet ausschließlich über Freiwillige statt. Die „professionellen“ und eigentlichen „humanitären“ Akteure, wie etwa das Rote Kreuz glänzen durch Abwesenheit. Das soll sich ändern. Bitte nutzt eure facebook- und twitter-accounts um Druck auszuüben. Hashtag ist #timetoactatkeleti
Eine Weiterreise ohne Papiere mit dem Zug und Bus bleibt den Menschen verwehrt. So kommt es, dass in dieser Situation die sogenannten Schlepper und Schleuser die einzigen sind, die eine Weiterreise aus Ungarn heraus ermöglichen. Währenddessen werden die Grenzkontrollen an der Grenze zwsichen Ungarn und Österreich und an der Grenze Österreich und Deutschland ausgeweitet um „illegale“ Grenzübertritte zu unterbinden. Stellt sich also die Frage, was wird aus den Flüchtlingen, die in Ländern, wie Mazedonien, Serbien und Ungarn festgehalten und an einer Weiterreise gehindert werden? Welche noch größeren Gefahren müssen sich die Flüchtlinge aussetzen, um einen Ort in Europa zu erreichen, der ihnen ausreichend Schutz bietet?
Denn der Versuch die Grenzen weiter dicht zu machen, wird zu nichts anderem führen als einer Verschiebung der Fluchtrouten und nicht dazu, dass die Menschen daran gehindert werden sich auf den Weg zu machen.