Call Support from Bernburg/ Aufruf zur Unterstützung aus Bernburg

Call for Support / Deutsche Übersetzung weiter unten
I live in Bernburg, what is between Magdeburg and Halle (Sachsen- Anhalt) now for two years and since the beginning it was very difcult for me. There is only my Asylheim and a lot of People who don‘t like us. Only very few people get in contact with us refugees.
Firts I got some money for my cost of living something like 320 Euro in a month, what was less than I would normaly get. Besides it is also very unfair that Refugees get less money than Germans. Allthough we are not allowed to work or to do anything to get money ourselves with our Duldung! Than they started to cut my Sozialgeld, they give me only half of it and soon after this they decided to give me only Gutscheine for food and soap and nothing else (no cofee, no cigarettes, no alcohol, no chocolate). Now I have only 165 Euro only Gutscheine for one month.
The reasons for that are not always the same, but in most cases they tell you at the Ausländerbehörde to bring documents from your country. The problem is that a lot of people who agree with this were deported. So me and everybody else is very scared to do this.
On the other hand you can hardly live with 165 Euro Gutscheine in a month. At the moment they started to cut even this 165 Euro Gutscheine. Some people have nothing left, they survive, because we help each other. Other people run away to fnd a work somewhere, but this is very dangerous too, because the law sees you as an illegal person and the worst thing that can happen to you is Abschiebehaft.

Another problem in Bernburg ist the racism everywhere. I went to Penny to give away my bottles to get some money for it but the cashier refuse to give me the money and throw away that little piece of paper, where it was written down how much money I should get. When I start to protest two men came to me and start to push me out of the store and threatend me with the police. At the end there was one other cashier who give me the money and told me to leave now.
So I got my money but I was totally stressed and confused by the whole situation. I asked myself: „ Why are this people acting like that? “ Gutscheine intensify stigmatisation and in many ways we sufer because of this system!
Another racist situation happend to my friend when he wanted to buy oranges in another supermarket in Bernburg. He was standing in the line and when the cashier saw the oranges, she started to say that he is not allowed to buy oranges with his Gutscheine. So in this Situation nobody helped and he had to leave the shop without oranges.
I could continue for hours to tell you stories like this. One Situation like this is not the problem, but when you experience this kind of stories every day it
makes you weak and tired and angry.
Some Nazis call us Gutschein when they see us in the streets or in the supermarktes and a lot of people are anoyed when they realize that they have to wait until the cashier has checked our Gutscheine. So I cannot say it enough this Gutscheinsystem is a way of stigmatising us and besides we have no chance to take a train and visit our friends or buy cloth and stuf we need like Internet or Credit to call our friends and familiy. We are juust isolated and wait for nothing!
So if you want to support us write about this in the public, talk to your friends about it and spread the word or come to Bernburg and see what we can do
together to stop this cruilty!
—Übersetzung
Aufruf zur Unterstützung
Ich lebe in Bernburg, zwischen Magdeburg und Halle (Saale), nun für zwei Jahre schon und seit dem war es sehr schwer für mich. Es gibt nur ein Asylheim dort und eine Menge Personen, die uns nicht mögen. Nur sehr wenige Menschen kommen in Kontakt mit uns Geflüchteten.
Zuerst bekam ich Geld für meinen Lebensunterhalt, etwa 320 Euro im Monat, was weniger wäre, als ich normalerweise bekommen würde. Es ist sehr unfair, dass Geflüchtete weniger Geld erhalten als Deutsche. Obwohl uns nicht erlaubt wird, zu arbeiten oder irgendetwas zu tun um selber Geld zu verdienen mit unserer Duldung!
Dann fingen sie an, mein Sozialgeld zu kürzen, sie gaben mir nur die Hälfte und bald danach entschieden sie, mir nur noch Gutscheine zu geben für Essen und Seife und mehr nicht (kein Kaffee, keine Zigaretten, kein Alkohol, keine Schokolade). Jetzt habe ich nur 165 Euro in Gutscheinen pro Monat. Die Gründe dafür sind nicht immer die selben, aber in den meisten Fällen fordern sie dich in der Ausländerbehörde auf, Dokumente aus deinem Heimatland zu bringen. Das Problem ist, dass viele Menschen, die sich darauf einlassen, danach abgeschoben werden. Also haben ich und alle anderen sehr viel Angst, das zu tun.
Auf der anderen Seite kannst du mit 165 Euro pro Monat in Gutscheinform kaum leben. Momentan kürzen sie sogar die 165 Euro Gutscheine. Einige Menschen haben nichts mehr übrig, sie überleben, weil wir uns gegenseitig helfen. Andere Menschen laufen weg um irgendwo Arbeit zu finden, aber das ist auch sehr gefährlich, weil dich das Gesetz als illegale Person betrachtet und das schlimmste, was dir passieren kann ist die Abschiebehaft.
Ein anderes Problem in Bernburg ist der Rassismus überall. Ich ging zu Penny um meine Flaschen zurückzugeben und ein bisschen Geld dafür zu bekommen, aber die Person an der Kasse weigerte sich, mmir das Geld zu geben und warf das kleine Stück Papier weg, auf dem der Rückgeldbetrag drauf stand. Als ich anfing, dagegen zu protestieren, kamen zwei Männer und fingen an, mich aus dem Laden zu stoßen und mich mit der Polizei zu bedrohen. Am Ende gab es eine andere Kassierer/in, welche mir das Geld gab und mich aufforderte, zu gehen.
Also bekam ich mein Geld, aber ich war total gestresst und verwirrt über die gesamte Situation. Ich fragte mich: „Warum verhalten sich diese Personen so?“
Gutscheine verstärken die Stigmatisierung und in vielerlei Hinsicht leiden wir unter diesem System!
Eine andere rassistische Situation passierte meinem Freund, als er Orangen in einem anderen Supermarkt in Bernburg kaufen wollte. Er stand in der Schlange und wenn die kassierende Person die Orangen sah, sagte sie, dass es ihm nicht erlaubt wäre, Orangen mit seinen Gutscheinen zu kaufen. In dieser Situation half ihm niemand und er musste den Markt ohne Organgen verlassen.
Ich könnte stundenlang fortfahren mit solchen Geschichten. Eine Situation wie diese ist nicht das Problem, aber wenn du solche Geschichten wie diese jeden Tag erlebst, macht es dich schwach und müde und wütend.
Einige Nazis nennen uns „Gutschein“, wenn sie uns in den Straßen oder in den Supermärkten sehen und viele Menschen sind genervt, wenn sie bemerken, dass sie warten müssen, bis die Person an der Kasse unsere Gutscheine kontrollieren muss.
Also kann ich nicht oft genug sagen, dass das Gutscheinsystem ein Weg ist, uns zu stigmatisieren und außerdem haben wir keine Chance, einen Zug zu nehmen und unsere Freunde/Freundinnen zu besuchen oder Kleidung zu kaufen und Sachen, die wir brauchen, zum Beispiel Internet oder guthaben um unsere Freunde/Freundinnen und Familie anzurufen. Wir sind praktisch isoliert und warten auf gar nichts!
Also wenn ihr uns unterstützen wollt, schreibt darüber in der Öffentlichkeit, sprecht mit euren Freund*innen darüber und verbreitet die Information oder kommt nach Bernburg um zu sehen, was wir zusammen tun können um diese Grausamkeit zu stoppen!