[Wittenberg] Von einem Angestellten der Ausländerbehörde verfolgt und kriminalisiert
Stellungnahme von Salomon Wantchoucou zu seinen Erfahrungen mit der Ausländerbehörde Wittenberg
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Aufgrund seines politischen Engagements, die ungerechtfertigten Missbräuche der Verwaltung anzuprangern und zu kritisieren, ist Wantchoucous Leben(-sperspektive) in Gefahr. Diese Missbräuche sind unvereinbar mit Verwaltungsgesetzen, Asylgesetzen und Ausländergesetzen der BRD.
Wantchoucou ist ein Aktivist der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrant_innen, des Voice Refugee Forum und einer der Gründer der Flüchtlingsbewegung Sachsen- Anhalt. Gemeinsam mit anderen geflüchteten Mitstreiter_innen war er politisch engagiert um die Schließung des zerstörerischen Lagers in Möhlau bei Wittenberg zu erreichen.
Im Jahr 2008 bekam er vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) den Landkreis Wittenberg als Wohnort zugewiesen. Seither war er konfrontiert mit Beschimpfungen, Einschüchterungen, Repression, Verfolgung und Kriminalisierung. Durch die Vorführung vor eine Delegation aus Benin sah er sich einer lebensbedrohlichen Gefahr ausgesetzt, ungeachtet des Umstands, dass ihm in Deutschland Schutz zusteht. Wantchoucou floh aus dem Benin vor politischer Verfolgung und einem Mordversuch. Ihm wurde jahrelang das Recht zu arbeiten verweigert. Ihm wurde seine Nationalität verweigert. Bei Prüfungen wurden Falschinformationen angegeben unter dem Vorwand der Nicht-Kooperation trotz der Tatsache, dass er den verantwortlichen Behörden schon lange offizielle Dokumente vorlegte und dadurch kooperiert hatte.
Gegenwärtig werden Wege gesucht, ihn durch falsche Anschuldigungen zu kriminalisieren.
Am 2.2.2015 wollte Wantchoucou seine Dokumente verlängern lassen. Ihm wurde mitgeteilt, dass er neue Fotos brauche. Am 3.2.2015 um ca. 10.30 Uhr erschien er erneut mit den geforderten Fotos und einer beglaubigten Kopie seines offiziellen Dokuments. Zuerst gab er diese Kopie der Leiterin der Ausländerbehörde Silvia Makiola.
Er wartete lange Zeit, aber niemand kam. Stattdessen verursachten die Angestellten Verwirrung unter den Geflüchteten, indem sie durcheinander riefen: Der Nächste! Der Nächste! Er versuchte jemanden darüber zu informieren, dass er schon lange warte, aber er wurde ignoriert. Nach abermals längerer Zeit wollte er sich erneut bemerkbar machen, indem er die Tür öffnete ohne jemandem zu schaden. (Es ist normal, dass Geflüchtete diese Tür öffnen um ihre Probleme zu schildern.) Ihm ihre Diskriminierung zeigend, wurde ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Er öffnete die Tür wieder, legte seine Dokumente und Fotos auf den Tisch und informierte die Anwesenden, dass er schon lange warte und einen Arzttermin wahrnehmen müsse. Niemand interessierte sich dafür, obwohl es schon auf die Mittagspause zuging.
Wantchoucou verließ den Raum um draußen zu warten, dann wurde er nach drinnen gerufen um zu unterschreiben. Ein Beamter unterstellte ihm, dass seine Identität unbekannt wäre. Er antwortete: Ihr habt mich staatenlos gemacht. Wantchoucou fühlte sich unwohl in dieser Situation mit einem Beamten, der ihn wie ein Kind zwingen wollte, ein Dokument zu unterschreiben. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, nahm er sein Dokument zu einem anderen Tisch, wo ein zweiter Beamter stand, um zu unterschreiben. Als er unterschrieb, bemerkte er, dass es ihm noch immer untersagt wurde, zu arbeiten. Er fragte den Beamten links: Warum darf ich, nach so vielen Jahren in denen ihr meine Papiere habt, nicht arbeiten? Ohne eine Antwort zu erhalten, wurde ihm mitgeteilt, dass er sich beeilen solle, weil die Mittagspause anfange. Ihm wurde gesagt, er solle verschwinden! Als er die Tür schloss, sah er, dass die Unterschrift nicht gelungen war, wegen der Störungen und Belästigungen.
Deshalb versuchte Wantchoucou die Tür wieder aufzumachen, um die Unterschrift neu zu setzen. Der Beamte hinderte ihn daran und drückte die Tür zu. Also ging er, ohne richtig unterschrieben und seinen Arzttermin verpasst zu haben.
Am 1.4.2015 bekam er eine Vorladung für den 14.4.2015 in das Sozialgericht Lutherstadt Wittenberg als Beschuldigter in einer Körperverletzung. Er wunderte sich, ob dieser Brief wirklich für ihn sei oder falsch zugestellt. Seit er in Deutschland lebt, hatte er nie einen Streit oder jemanden verletzt. Wen sollte diese Körperverletzung betreffen? Die Geflüchteten an diesem Tag sind alle Zeuge.
Das ist ein Beweis, wie die Verantwortlichen der Ausländerbehörde Salomon Wantchoucou und andere Geflüchtete Aktivisten in Wittenberg verfolgen und kriminalisieren. Deshalb müssen die Staatsanwält_innen in Deutschland Kenntnis vom unprofessionellen Verhalten der Angestellten der Ausländerbehörde Wittenberg nehmen, in einer modernen und globalisierten Welt, in der wir heute leben.
Stoppt die Kriminalisierung von Geflüchteten! Wir sagen nein! Hört auf mit Verfolgung, Repression und Kriminalisierung des Flüchtlingsaktivisten Salomon Wantchoucou und allen betroffenen Geflüchteten! Arbeitserlaubnis jetzt! Sicherheit jetzt!
Flüchtlingsbewegung Sachsen Anhalt, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrant_innen, The Voice Refugee Forum.
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen (Wittenberg)
Flüchtlingsbewegung Sachsen Anhalt.
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