Magdeburger „Willkommenskultur“
Es sind 100 Tage vergangen nachdem die Ausländerbehörde Magdeburg im Januar 2024 in die Lübecker Straße in der Neuen Neustadt gezogen ist.
Der Umzug der Behörde wurde damals als wichtiger Schritt zur Optimierung der Abläufe in der Ausländerbehörde betitelt. Oberbürgermeisterin Simone Borbris betonte in einer Informationsveranstaltung im Juni 2023: „Nur mit einer Veränderung der räumlichen Situation können Wartezeiten reduziert sowie die direkte Kommunikation und damit unsere Willkommenskultur verbessert werden. Deshalb möchten wir mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch über den Umzug kommen“.
Wir wollen genauer auf die aktuellen Abläufe und die Magdeburger „Willkommenskultur“ schauen und die 100 Tage als Anlass nehmen um Bilanz zu ziehen. Dafür haben wir Menschen nach Erfahrungsberichten gebeten.
Die Realität zeigt eine Situation weit entfernt von dem versprochenen Wandel. Trotz des Umzugs scheint die Lage unverändert: Ohne Termin erhalten Betroffene keinen Zutritt zum tatsächlich größeren Warteraum, und die Online-Terminvergabe funktioniert unzuverlässig. Menschen stehen weiterhin draußen in der Kälte und werden von den Mitarbeiter:innen abgewiesen.
Zudem wird uns beschrieben, dass es zu Vernachlässigung und absichtlicher Verzögerung bei der Abwicklung der Transaktionen und Anträgen kommt, Mails nicht beantwortet und Arbeitserlaubnisse nicht erteilt werden. Menschen wird so ihr Recht auf eine schnelle und zuverlässige Bearbeitung ihrer Anliegen verwehrt und leiden unter den vorherrschenden Bedingungen der Behörde.
Es zeigt sich, dass die erhoffte Willkommenskultur ausbleibt, und die Versprechungen der Stadtverwaltung leer scheinen. Stattdessen wurden die gleichen schlechten Bedingungen an einen weniger sichtbaren und auch gefährlicheren Ort verlagert!
Schaut gern auf unserem Instagramkanal (@antirassistischeaktionmagdeburg) vorbei, dort haben wir einige Erfahrungsberichte geteilt.