Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen im Fall „Oury Jalloh“ ein

Wie gestern am 12.10.2017 bekannt wurde, stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zu den Todesumständen von Oury Jalloh ein. Im Januar 2005 starb Jalloh in Folge eines Brandes in einer Dessau Gewahrsamszelle der Polizei. Das 2012 eingeleitete Todesermittlungsverfahren habe „keine ausreichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Beteiligung Dritter an der Brandlegung ergeben“, so die Behauptung der Ermittlungsbehörden.
Dem gegenüber stehen unabhängige Brandgutachten, die die Annahme der Beteilung Dritter am Tode Jallohs untermauern und die Bemühungen für eine lückenlosen Aufklärung durch die unermüdlichen Arbeit der „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“.
Das Antirassistische Netzwerk Sachsen-Anhalt unterstützt die Forderung nach einer weiteren Aufklärung!
Es bleibt dabei: Oury Jalloh das war Mord!

Die Initiative schreibt dazu: „Die Familie des am 7. Januar 2005 in der Polizeizelle Nr. 5 verbrannten Oury Jalloh hat mit Unverständnis und Betroffenheit die Nachricht von der Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft Halle zur Kenntnis genommen. Schon vor 7 Jahren hatte die anwaltliche Vertretung der Familie verlangt, durch Brandversuche am Tatort selbst ein Brandbild herzustellen, wie es am 7. Januar 2005 festgestellt werden konnte. Weder die Staatsanwaltschaft Dessau noch die Staatsanwaltschaft Halle haben diesen einzig wissenschaftlichen Anforderungen entsprechendem Vorgehen je entsprochen. Stattdessen wurden unter nicht vergleichbaren Bedingungen Brandversuche durchgeführt, die immerhin das gemeinsame Ergebnis hatten, dass eine Inbrandsetzung der Matratze durch Oury Jalloh ohne Brandbeschleuniger kaum möglich gewesen wäre. Mehr als irritiert ist die Familie Diallo darüber, dass die Staatsanwaltschaft sich bis zum heutigen Tage nicht mit der am 25. September 2015 vorgelegten Beweisführung auseinandergesetzt hat, dass der angeblich aus dem Brandschutt der Zelle stammende Feuerzeugrest nie in der Zelle gewesen sein kann. […]“weiterlesen
„Sechs Gründe, warum Oury Jalloh nicht selbst Feuer gelegt haben kann“