Osman Tigani: erneute Abschiebeandrohung

Pressemitteilung:13.05.2013 vom Antirassistischem Netzwerk Sachsen-Anhalt
Der Landkreis Bitterfeld stand aktuell durch vermehrten Protesten von Flüchtlingen der Gemeinschaftsunterkunft Friedersdorf und der bisher ungeklärten Todesursache von Cosmo Saizon in öffentlicher Kritik. Doch nicht nur die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen, sondern auch die Abschiebepraxis der Ausländerbehörde Bitterfeld lässt aktuellen Anlass diese Kritik zu verstärken.

Bereits im Februar 2013 wurde aufgrund von deutlichen Protesten die angedrohte Abschiebung von Osman Tigani in den Sudan verhindert. Außerdem äußerte sich Osaman Tigani, dass er sich bei vor einer tatsächlichen Abschiebung selbst töten würde, da ihm bei einer Rückkehr in den Sudan Folter drohe. Die Flüchtlingsselbstorganisation Karawane bestätigte daraufhin, dass es sich im Falle des Sudans um kein sicheres Land handele.
Eine große Fax Kampagne sowie Kundgebungen vor der Ausländerbehörde folgten, sodass Abschiebung von Osman Tigani ausgesetzt wurde. Für den 16.5.2013 wurde von der Ausländerbehörde nun eine erneute Abschiebeandrohung ausgesprochen. Die Situation im Sudan hat sich in der Zwischenzeit nicht verändert, sodass die Gründe gegen eine Abschiebung weiter bestehen.
Bereits am 30.6.2013 wurde Sani Adams direkt, nachdem Flüchtlinge vor der Gemeinschaftsunterkunft Friedersdorf protestiert hatten, in Abschiebehaft genommen. Obwohl er operiert werden sollte und erst in 14 Tagen eine Abschiebung angesetzt war, wurde er bereits am 6.5.2013 nach Benin abgeschoben. Weitere Informationen liegen dem Netzwerk bisher noch nicht vor.