Spendenaufruf: Finanzielle Unterstützung für syrische Familie

Stand: Mai 2019
Wir bitten um Spenden für die Familie A.M. aus Syrien (Mutter, Vater und ihr zehnjähriges Kind), die seit 3 Jahren in Burg leben und akut von Abschiebung bedroht sind.
Der Fall der Familie ist kompliziert:
Die Familie wurde 2016 aus einem griechischen Camp durch das UN Resettlement-Programm nach Lettland gebracht. Dort lebten sie drei Monate im großen Aufnahmelager, bis sie ihren Aufenthaltstitel erhielten. Mit Erhalt eines solchen Titels bleiben Geflüchteten zehn Tage, um aus dem Lager auszuziehen. Da in Lettland weder Unterstützung bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche noch Sprach- oder Integrationskurse existieren und das Geld bei weitem nicht zum Überleben in einem Hostel o.ä. reicht, entschied sich die Familie nach Deutschland weiterzureisen. (Von den 300 Menschen, die über das gleiche Resettlement-Programm nach Lettland einreisten, entschieden sich mehr als 200 ebenfalls dafür, ebenfalls weiterzureisen).
Da aber ein Aufenthaltstitel in Lettland existiert, steht der Familie (noch) keine Möglichkeit zum Asylverfahren hier offen. Nun droht stattdessen die Abschiebung nach Lettland. Diese hieße konkret: Obdachlosigkeit, keine Verpflegung, keine medizinische Versorgung, keine Schulbildung für den Sohn. Es gibt in Lettland keine (!) solidarische Unterstützungsorganisation, die nicht dem dortigen Innenministerium hörig ist und die Leute tatsächlich begleitet. Geflüchtete sind komplett auf sich allein gestellt und landen zwangsläufig auf der Straße, ohne Job, ohne Geld, ohne die Sprache zu sprechen.
Die Mutter der Familie hat zwei Jahre lang als Übersetzerin für das DRK in Magdeburg gearbeitet, der Sohn ist in seiner Schule sehr gut integriert und spricht bereits fließend deutsch. Der Vater jedoch ist schwer krank: Er leidet unter einer Hautkrankheit, die in Lettland auf Grund der mangelnden finanziellen Zusicherungen schlichtweg nicht behandelt werden könnte, sodass massive gesundheitliche Beschwerden drohen.
Der Familie wurde, weil sie „nachvollziehbar ausreisepflichtig“ ist, die Leistungen um 50 % gekürzt. Sie zogen zwischenzeitlich Anwält*innen zu Rate, sodass sie mittlerweile mehrere Anwält*innen Raten zahlen müssen. Dadurch haben sie dauerhaft nicht genug Geld, um Verpflegung zu kaufen und gehen regelmäßig ohne Essen ins Bett.
Es wird daher dringend um Spenden gebeten, damit die Familie sich versorgen kann und eine durch eine Anwältin die Chance geschaffen werden kann, in Deutschland zu bleiben.
Spenden sind herzlichst willkommen auf folgendem Konto:
vojago e.V.
IBAN: DE85 8306 5408 0004 0543 77
BIC: GENO DEF1 SLR
Kreditinstitut: Skatbank
Betreff: Unterstützung Familie A.M. Mai 2019
Hintergrundinformationen zum Resettlement-Program und zur Situation in Lettland
Amnesty Report Lettland 23. Mai 2018
Umverteilte Flüchtlinge verlassen das Baltikum / Deutschlandfunk 24.10.2016
Relocation, Resettlement und humanitäres Aufnahmeprogramm / Januar 2017
Warum das Resettlement-Programm nicht ausreichend ist / 8. März 2017