Anschlag in Halle: Ein Jahr danach. Veranstaltungen in Halle, Dessau, Magdeburg und weiteren Städten

Am kommenden Freitag, am 9. Oktober, jährt sich zum ersten Mal der antisemitische und rassistische Anschlag auf die Synagoge, den Kiezdöner LuWu und auf weitere Menschen in Halle und Umgebung. Rund um den Jahrestag als auch an dem Tag als solches werden eine ganze Reihe Veranstaltungen, organisiert von unterschiedlichen Akteur:innen, stattfinden. Es wird Veranstaltungen geben, die sich dem Gedenken der Todesopfer Jana Lange und Kevin Schwarze und der Überlebenden und der Erinnerung widmen, aber auch solche, die zur Diskussion über die Hintergründe der Tat und deren Folgen anregen werden.

Eine Übersicht einiger der anstehenden Veranstaltungen, die wir euch besonders empfehlen wollen:

Halle (Saale)

Mittwoch, 07. Oktober 2020

16:00 Uhr – 18:30 Uhr /Solidarisch gegen Antisemitismus und rechten Terror

Gedenkundgebung und Spendenübergabe am Steintor in Halle von: JSUD – Jüdische Studierendenunion Deutschland, Initiative 9. Oktober Halle und Base BERLIN

Mehr Infos, Facebook / Spendenkampagne für den Kiezdöner

18:00 Uhr – 20:00 Uhr / Gedanken der Gewalt – Diskussion zu Antisemitismus, Antifeminismus und Rassismus im rechtsradikalen Denken

أفكار العنف
مناقشة حول العلاقة بين العنصرية و معاداة السامية و النسوية في أفكار اليمين المتطرف.

Anvareke giftûgoyî ji hayadariyan di derheqê terora nijadî anku antî Semîtîk û femînîstan e. / Thoughts of violence. Discussion on the connection between anti-semitism, antifeminism and racism in the right-wing extremist thinking

Podiumsdiskussion mit Übersetzung auf Englisch, Französisch, Arabisch und Kurdisch (kurmandschi).
Die Veranstaltung findet in der Neustädter Passage 13 in Halle-Neustadt statt und ist organisiert vom Friedenskreis e.V. und Common Voices Radio.

In der Veranstaltung soll es um migrantische Perspektiven auf den Anschlag vor einem Jahr auf die Synagoge und den Kiezdöner gehen. Auch die ideologischen Hintergründe der Tat, also rassistische, antisemitische und antifeministsche Weltbilder sollen diskutiert werden. Darüber hinaus soll es um Perspektiven und Ansätze der Solidarität und des Handelns gehen.

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Donnerstag, 08. Oktober 2020

15.00 – 19.00 Uhr: Jetzt reden wir!
Eine Kundgebung von Migrant*innen ein Jahr nach dem Anschlag

Ludwig-Wucherer-Straße (vor dem Kiez-Döner) in Halle
Organisiert von Migrant*innen aus Halle und Umgebung
zusammen mit dem „Kiez Döner“

19:00 Uhr /Gespräch: Verbündet handeln – aber wie? Ein Podiumsgespräch

in Kooperation mit den Tagen der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur, organisert vom Q. Kju_Point

Es gibt leider keine freien Plätze mehr für diese Veranstaltung und die Warteliste ist bereits relativ lang, das Podiumsgespräch wird aber durch den WTV – Der Offene Kanal aus Wettin und  Radio Corax live gestreamt und ihr könnt euch ab 19 Uhr über unsere FB-Seite vonQ. Kju_Point oder den Youtube-Kanal der HBS Sachsen-Anhalt dazuschalten.

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Freitag, 09. Oktober 2020

11:00 Uhr Eröffnung der Ausstellung: Raum der Erinnerung und Solidarität

Auf dem Steintor-Campus und im Veranstaltungsraum BLECH, unweit der Anschlagsorte, stellen Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage und die Mobile Opferberatung bei Miteinander e.V. von Freitag (9.10.) bis Sonntag (11.10.) Audios, Videos und Texte aus, in denen Überlebende und Betroffenen des Anschlags zu Wort kommen. Sie rufen dazu auf, an Jana Lange und Kevin Schwarze zu erinnern und zur Solidarität mit den Betroffenen des Anschlags, der Jüdischen Gemeinde zu Halle und dem Kiez Döner.

Mehr Infos zur Ausstellung, Facebook

ab 10:00 Uhr / Kreideaktion im Stadtraum in Halle

vom Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V., der Stiftung Bürger für Bürger und dem Verband der Migrantenorganisationen Halle e.V. (VeMo)

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ab 12:00 Uhr / Orte der Begegnung und Solidarität in Halle

Dezentrales Gedenken von Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V. (LAMSA), Stiftung Bürger für Bürger, Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., Friedenskreis Halle e.V. & Islamisches Kulturcentrum Halle e.V. und weiteren

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17:00 Uhr / Kundgebung / Der Angriff auf A. A. Ibrahim war ein rassistisch motivierter Mordversuch

Haltestelle Magdeburger Straße, Halle

Der Attentäter, der die Synagoge und den Kiez-Döner angegriffen und Jana L. und Kevin S. ermordet hat, hat am 09.Oktober 2019 auch Adiraxmaan Aftax Ibrahim mit seinem Auto angefahren. Es ist uns wichtig, dass dieser rassistische Angriff – im Kontext der anderen Vorfälle des 09.Oktober 2019 – nicht vergessen wird, denn Schwarze Menschen und People of Color erleben in Halle und Sachsen-Anhalt tagtäglich Anfeindungen und Angriffe. Diese kommen aus der weißen Mehrheitsgesellschaft – finden in dieser also kaum Beachtung. Auch die Erlebnisse von Adiraxmaan Aftax Ibrahim werden im Prozess und dem Gedenken an den Anschlag kaum beachtet.

Deshalb rufen wir dazu auf, am Freitag um 17 Uhr mit uns an der Haltestelle Magdeburger Straße darauf hinzuweisen, dass dieser Vorfall aus rassistischen Motiven geschah.

Wir fordern, dass dieser Vorfall als rassistisch motivierter Mordversuch anerkannt wird!

organisiert von Sozialistische Jugend – Die Falken Halle und Initiative 9. Oktober

19.30 Uhr / Diskussionsveranstaltung / AUS DER MITTE DER GESELLSCHAFT? HALLE NACH DEM ANSCHLAG

Oper Halle | Eintritt frei

mit u. a. Esther Dischereit (Autorin), Valentin Hacken (Sprecher des Bündnisses Halle gegen Rechts), Heike Kleffner (Geschäftsführerin des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt), Kristin Pietrzyk` (Rechtsanwältin, Nebenklage Halle-Prozess)

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Samstag 10. Oktober 2020

Raum der Erinnerung und Solidarität

Öffnungszeiten der Ausstellung: 11:00 – 18:00 Uhr

15:00 Uhr Redebeiträge am Steintor

Sonntag, 11. Oktober 2020

Raum der Erinnerung und Solidarität

Öffnungszeiten der Ausstellung: 11:00 – 16:00 Uhr

Mehr Informationen zu alle weiteren Veranstaltungen, auch rund um das offzielle Gedenken von Stadt und Land, finden sich hier:

Gedenken am Jahrestag des Anschlags

Magdeburg

9.10.2020 / 15:00 Uhr / Alte Synagoge Magdeburg / Halle-Ein Jahr nach dem antisemitischen und rassistischen Anschlag

Aufgrund der Wünsche der Initiative 9.Oktober aus Halle und einer Nebenklägerin, haben sich Menschen in Magdeburg  entschlossen nicht nach Halle zu fahren und dem Anschlag hier in Magdeburg zu gedenken. Den ganzen Tag werden wir Stolpersteine putzen und um 15 Uhr für eine Kundgebung am Denkmal der alten Synagoge zusammenkommen- seid dabei: Kein Vergeben, kein Vergessen!

Wer mit unterstützen möchten oder sich bei den Stolpersteinen einbringen möchte, schreibt eine E-Mail an: info@solidarisches-magdeburg.org

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Dessau

9.10.2020 / 16:00 / Gedenken der Opfer von Halle

Jüdische Stele /Askanische Str./Kantorstr. / Dessau

Vom Bündnis Dessau Nazifrei

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Leipzig

9.10.2020 / 15:00 Uhr / Demo / Gemeint sind einige, betroffen sind wir alle – Erinnern heißt Handeln

 Treffpunkt: Synagogen Mahnmal / Gottschedstr.

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Berlin

Auch bundesweit wird am 9. Oktober dem Anschlag gedacht. Unter anderem in Berlin:

Aktuell findet das Festival of Resilience statt, organisert von Base Berlin.

Infos / Eindrücke

09.10.2020 / Gedenkdemonstration zum Jahrestag des rechtsextremen Anschlags in Halle

Start 14.00 Uhr, Südstern

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Hannover

09.10.2020 / Kundgebung / Ein Jahr nach Halle – Ein Tag der Mahnung und Erinnerung

16:00 – 17:00 Uhr / Opernplatz, Hannover

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Weitere Städte