In Gedenken an Lorenz
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english:
On May 17th from 4:30 PM, we’ll gather at Hassel as part of Cornern to remember Lorenz together.
We demand justice for Lorenz! Full transparency and accountability now! His death was not an isolated case.
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francais:
Le 17 mai à partir de 16h30, retrouvons-nous à Hassel dans le cadre de Cornern pour rendre hommage à Lorenz.
Nous exigeons justice pour Lorenz ! Toute la vérité, maintenant ! Sa mort n’était pas un cas isolé.
Hintergrund
Text: Initiative Gerechtigkeit für Lorenz
„In der Nacht zu Ostersonntag 2025 wurde Lorenz in der Oldenburger Innenstadt von der Polizei erschossen. Vier Schüsse trafen Lorenz – drei davon von hinten. Lorenz wurde nur 21 Jahre alt. Seitdem regt sich in Oldenburg, aber auch ganz Deutschland Protest gegen rassistische Polizeigewalt. Denn wir und viele andere sind traurig, entsetzt und wütend über Lorenz viel zu frühen gewaltsamen Tod und die rassistischen deutschen Zustände.
Deswegen setzen wir uns als Initiative „Gerechtigkeit für Lorenz“ für eine umfassende und unabhängige Aufklärung der Tatnacht und Konsequenzen ein. Die Initiative „Gerechtigkeit für Lorenz“ ist ein Zusammenschluss von Angehörigen, Freund*innen, solidarischen Einzelpersonen, Aktivist*innen von United Against Racism Oldenburg und Berater*innen der bundesweiten Online-Beratungsstelle Penager.



Lorenz Tod ist kein Einzelfall
Lorenz Tod ist kein Einzelfall. Die Deutsche Polizei ist strukturell rassistisch. Immer wieder enden Polizeieinsätze tödlich, wenn Schwarze und migrantisierte Menschen betroffen sind. Auch in der Nähe von Oldenburg zeigte sich dies in den letzten Jahren beim Tod des Jesiden Qosay Khalaf in Delmenhorst 2021 und der Tötung durch Polizeischüsse des Geflüchteten Lamin Touray in Nienburg 2024. Für eine akkurate Analyse der Problemlage ist es uns deswegen wichtig, trotz unseres Fokus auf Lorenz den Kontext der rassistischen deutschen Dominanzgesellschaft zu betonen.
Die Kampagne „Death in Custody“ zählt seit 1990 264 Todesfälle von Schwarzen Menschen, People of Color (PoC) und von Rassismus betroffener Menschen in Gewahrsam oder aufgrund tödlicher Polizeigewalt [1].
Laut Zählung und Dokumentation von „Bürgerrechte & Polizei/CILIP wurden 2024 mehr Menschen von der Polizei in Deutschland erschossen als in allen anderen von ihnen seit 1976 dokumentierten Jahren. Und auch 2025 (Stand 06.05.2025) wurden laut ihrer Zählung bereits 10 Menschen von der Polizei in Deutschland erschossen [2].
Gedenken an Lorenz
Uns ist außerdem sehr wichtig etwas sehr Grundlegendes zu betonen:
Lorenz war ein Mensch.
Lorenz war ein Sohn – ein Bruder – ein Freund – ein Kind der Stadt Oldenburg – ein Teil unserer Community. Viele Menschen kannten, mochten und liebten Lorenz und vermissen ihn bitterlich. Wir werden für immer seinen Namen sagen, an ihn erinnern und dafür sorgen, dass die Welt ihn nicht vergisst.
Gerade im Angesicht der rassistischen und menschenverachtenden Verleumdung, die Lorenz nach seinem Tod in Teilen der Presse und in Kommentarspalten erfuhr [3], wollen wir an Lorenz als geliebten Menschen, der gewaltsam dem Leben entrissen wurde erinnern.
Seit seinem Tod wurde die Stelle in der Oldenburger Innenstadt von Tausenden Menschen besucht und gewürdigt. Viele legten dort Blumen, Kerzen oder andere Symbole der trauernden Erinnerung ab.
Zehntausende demonstrierten bereits in Oldenburg aber auch ganz Deutschland für Lorenz und alle Menschen, die von der Polizei Rassismus und Gewalt erfuhren und erfahren.
Das macht uns Mut und Hoffnung in unserem gemeinsamen Kampf für
Gerechtigkeit für Lorenz!“
[1] https://doku.deathincustody.info/
[2] polizeischuesse.cilip.de
[3] https://uebermedien.de/105126/der-erfundene-messer-angreifer-von-oldenburg/