Rassistischer Alltag in der BRD
Position des Antirassistischen Netzwerks Sachsen-Anhalt
Wir sind ein Netzwerk, bestehend aus Einzelpersonen und Gruppen aus Sachsen-Anhalt, welches sich seit einigen Jahren intensiv mit der antirassistischen Arbeit auseinandersetzten. Dabei legen wir einen Schwerpunkt auf die Unterstützung und Schaffung von Flüchtlingsselbstorganisationen. Anfang 2014 haben wir bereits eine Analyse der rassistischen Stimmung in Deutschland geschrieben, um einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dieser zu leisten. Fast ein Jahr später möchten wir mit diesem Text erneut auf die gefährlichen rassistischen Tendenzen in der BRD hinweisen und diese thematisieren.
Rückblick auf 2014
Zu Beginn des Jahres 2014 wurden mit dem vermehrten Auftreten von sogenannten „Bürgerinitiativen“ die Auswüchse des, tief in der Gesellschaft verwurzelten, Rassismus deutlich. In vielen deutschen Städten und Dörfern marschierten bis zu zweitausend Neonazis, unterstützt von AnwohnerInnen, um gegen neue Flüchtlingslager zu protestieren. Dabei traten sie mit Fackeln und Sprechchören auf und zogen durch die Straßen. Im Laufe des ersten Halbjahres 2014, gründeten sich vermehrt Facebookgruppen zur rassistischen Mobilisierung von BürgerInnen und Nazis. Flächendeckend war dieses Phänomen überall zu beobachten. Selbst in Orten in denen weder Flüchtlingslager geplant waren noch Geflüchtete leben, wurden diese Gruppen initiiert um ein Forum für Vorurteile, Hassparolen und die übelsten Formen des Rassismus zu bieten. Auch die Hemmschwelle der Gewaltanwendung wurde deutlich niedriger. So dokumentiert die Seite www.dok-maar.de vermehrt Brandanschläge und Überfälle auf vermeintlich nicht in das weiße deutsche Weltbild passende Menschen. Die antifaschistischen und antirassistischen Gruppen waren im Zugzwang, und befanden sich dabei in einer Art „Feuerwehrposition“, so mussten die Gruppen in sämtliche Dörfer und Städte fahren, um dort Protest gegen die rassistischen Zustände auf die Straße zu tragen.
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