Gesundheitsversorgung für alle! Ein Offener Brief an die Parteien vor den Landtagswahlen

Was tun, wenn man krank ist, aber keine Krankenversicherung hat? Wo und wie kann man sich dann behandeln lassen? Und wer übernimmt die Kosten?

Vor diesen Fragen stehen auch in Sachsen-Anhalt hunderte oder gar tausende Menschen. Ganz genaue Zahlen dazu gibt es nicht. Die unterschiedlichsten Menschen und Gruppen sind davon betroffen, keine reguläre Versicherung zu besitzen und damit im Krankheitsfall nicht behandelt zu werden. Es kann Selbstständige treffen, die ihr Versicherung nicht mehr bezahlen können (weil z.B. aufgrund der Pandemie die Aufträge ausbleiben), Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen im Niedriglohnsektor oder Menschen mit unsicherem Aufenthalt oder fehlenden Papieren.

Anläßlich der anstehenden Landtagswahlen haben Medienetz Halle und Medinetz Magedeburg gemeinsam mit der Liga der Wohlfahrtsverbände und zahlreichen anderen Organisationen einen Offenen Brief an die Parteien und ihr Kanditat*innen initiert, der eine Lösung für unversicherte und unbehandelte Menschen anregt. Ein Konzept und Vorgehen kann zum Beispiel ein anonymer Krankenschein sein, wie er bereits in Thüringen zum Einsatz kommt.

„Wir appellieren eindringlich an Sie, Lösungen für die betroffenen Menschen in Sachsen-Anhalt zu finden und sich zusätzlich für eine bundeseinheitliche Regelung der Problematik einzusetzen. Die Covid19-Pandemie führt uns eindrücklich vor Augen, dass es in Fragen der öffentlichen Gesundheit auf die Versorgungslage für jede und jeden ankommt. An Ihnen ist die verantwortungsvolle Aufgabe, durch die Gestaltung der nötigen Rahmenbedingungen dafür Sorge zu tragen, dass die Grundrechte auf Schutz der Gesundheit sowie der körperliche Unversehrtheit für alle Menschen in Sachsen-Anhalt umgesetzt werden können.“

Quelle: Offener Brief