Gewaltvolle Abschiebepraxis muss enden!

Eine Person aus Gambia wird von sechs deutschen Polizist*innen während einer Abschiebung misshandelt.

Wir, Aktivist*innen des Kollektivs Solidarity Movement, möchten Sie auf Folgendes aufmerksam machen:

Die harte und unsensible Abschiebepraxis der deutschen Polizei und die Misshandlung von Abgeschobenen, insbesondere von gambischen Abgeschobenen, ist beunruhigend. Nach einer gründlichen Untersuchung der letzten Abschiebung aus Deutschland nach Gambia ist es entmutigend und erschreckend, über die Misshandlungen von Saihou Kanteh zu erfahren, einem gambischen Abgeschobenen aus Basse Dampha Kunda in der Upper River Region. Er erzählt, dass etwa sechs deutsche Polizeibeamt*innen ihn misshandelt haben, indem sie ihn gewaltsam gefesselt und seinen Mund mit einem Metallring geknebelt haben, bevor sie ihn mit Turkish Airlines nach Banjul abgeschoben haben. Nach Angaben einer lokalen gambischen Online-Zeitung wurde Saihou am Mittwochmorgen, den 13. März 2024, zusammen mit mehr als sechzehn anderen gambischen Migrant*innen abgeschoben. Wir fordern die gambischen Behörden auf, Ermittlungen bezüglich dieser Abschiebepraxis einzuleiten.

Quelle: https://alkambatimes.com/bounded-mouth-gagged-german-authorities-accused-of-mistreating-gambian-deportee/

Die Ausländerfeindlichkeit, der inhaftierte Gambier*innen in deutschen Abschiebelagern ausgesetzt sind, ist erschreckend. Dieses unmenschliche Verbrechen hat die Basis unserer grundlegenden Menschenrechte ausgehöhlt. Menschlichkeit ist wie ein Pfeil in einem humanistischen Köcher: ihre Rechte müssen unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder ethnischer Zugehörigkeit verteidigt werden in der Nähe und in der Ferne. Die unmenschliche Behandlungen, die bestimmte Menschen während Abschiebungen erlebten, führen zu mehreren gesundheitlichen Schäden. Als ob wir kein Recht hätten,
auf der ganzen Welt zu leben und zu reisen. Wir sind auch Menschen verdammt nochmal, und unsere schwarze Haut sollte nicht als Fluch betrachtet werden. Wir Menschen sind alle gleich und unsere Hautfarbe ist niemals eine Belastung, denn wir alle haben das gleiche Recht, als Menschen mit unserer Einzigartigkeit in unserem ausgewählten Umfeld zu leben.

Wie Edmund Burke sagte: „Je größer die Macht, desto gefährlicher der Missbrauch“:

Saihou wurde von der Polizei gezwungen, seinen Mund zu öffnen, und ihm wurde eine Metallklammer angelegt, um ihn Schmerzen und Elend auszusetzen. Eine ganz und gar sadistische Praxis! Er hat einen schweren Bluterguss und seine Zunge blutete sehr stark. Es ist aber so, dass Schwarze Menschen das Recht haben, in Deutschland zu wohnen. Als Migrant*innen haben wir uns für Deutschland entschieden, nicht weil es schön ist, sondern weil wir dachten, dass hier die Menschlichkeit hochgehalten wird und die Rechte aller Menschen unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder ethnischer Zugehörigkeit gewahrt werden. Das Bild scheint jedoch zu zerfallen und die Realität kommt uns nicht mehr so verlockend vor. Eine solche Behandlung haben wir nicht verdient. Wir sind absolut gegen diesen barbarischen Akt und verurteilen ihn aufs Schärfste.

Seit Anfang 2023 gibt es jeden Monat eine Charterabschiebung nach Gambia. Die meisten dieser Abschiebungen sind mit deutscher Polizeigewalt brutal durchgesetzt worden. Arme der Abgeschobenen wurden gebrochen, manche wurden von Polizeihunde angegriffen. Gambia ist das kleinste Land Afrikas, hat aber über die Jahre die meisten Abschiebungen erlebt. Wir fordern den sofortigen Stopp aller Formen von Abschiebungen, insbesondere nach Gambia, und wir warnen die Fluggesellschaften, die von diesem illegalen Geschäft profitieren: Turkish Airlines, Alba Star – die Geschichte wird über euch urteilen.

Wir fordern: Gerechtigkeit für Saihou! Wir wollen erfahren, in welchem Landkreis Saihou angemeldet war, welche Ausländerbehörde zuständig war und welche Polizist*innen im Einsatz waren. Wir wollen ihre Namen wissen, um sie vor Gericht zu stellen.

Wir fordern den Respekt der menschlichen Würde: Stoppt Abschiebungen! Stoppt die Kriminalisierung von Migrant*innen! Bewegungsfreiheit ist ein grundlegendes Menschenrecht für Alle, nicht nur für Europäer*innen!

Für Fragen und Interviews stehen wir gerne zur Verfügung:
solidarity_movement@systemli.org

Weitere Informationen über unser Kollektiv unter:
https://www.instagram.com/solidarity_movement_st/