Unsere Stimme im Landtag!

Am Freitag, den 2. Februar 2017 sollen im Landtag von Sachsen-Anhalt über zwei Anträge der rechten Partei „Alternative für Deutschland“ (AFD) debatiert werden. Im ersteren beweisen nach Ansicht der AFD die Proteste gegen die Veranstaltung am 12.01.2017 in der Uni Magdeburg die wachsende Gefahr durch „Linksextremisten“. Einmal mehr stilisieren sich hier die VertreterInnen einer Partei, die vorallem durch ihre Menschen verachtenden Positionen, ihre Demagogie und ihre Nähe zu gewaltbereiten Neonazi von sich reden machen, als Opfer. Der zweite Antrag liest sich mehr als zynisch, passt aber zu dem ständigen Versuch der AFD Täter-Opfer-Rollen umkehren zu wollen.
An dieser Stelle soll ein Offener Brief dokumentiert werden, der Stellung bezieht gegen die wachsende Hetze, gegen Rassismus und Sexismus, auch in den Universitäten und Parlamenten. Und der Text soll den Menschen, die sich aktiv gegen diese Zustände wehren, eine Stimme geben. Denn trotz zahlreichen Gegendarstellungen, z.B. vom StuRa der Uni Magdeburg, hat der öffentliche Diskurs, die Presse vorallem die Prostierenden angegriffen ohne eine Debatte, warum es mehrere hundert Menschen richtig finden gegen die AFD zu demonstrieren.
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Eine Stellungnahme vom Arbeitskreis Antirassismus unterstützt vom Antirassistischen Netzwerk Sachsen-Anhalt zu dem Diskurs rund um die Ereignisse am 12.1.2017 in der Otto-von Guericke Universität Magdeburg!
An die Abgeordneten des Landtags Sachsen-Anhalt!
Die Partei „Alternative für Deutschland“ hatte angekündigt, die Proteste gegen die Veranstaltung der „Campus Alternative“ am 12.1.2017 zum Thema „Gendermainstreaming“ im Landtag skandalisieren zu wollen. Es ist davon auszugehen, dass sie damit ihren Kurs fortsetzen wird, der vor allem darin besteht, die Protestierenden zu diffamieren, eigene Verantwortlichkeiten und Kausalketten zu verschweigen, sich selbst als „Opfer linker Angriffe“ zu stilisieren und gleichzeitig rigide Repressionsmaßnahmen aufzufahren. In seltsam anmutender Eintracht mit Politikern anderer Parteien und der medialen Berichterstattung konnte die AfD nach dem 12.1. eine Diskursverschiebung durchsetzen, die trotz zahlreicher Stellungnahmen von Beteiligten, studentischem Gremien und Lehrenden der Universität Magdeburg einseitig geblieben ist. Mit diesem Text werden wir Stimmen für sie hörbar machen, die in den letzten Wochen übergangen und diffamiert wurden. Wir, als Antirassistisches Netzwerk Sachsen-Anhalt, sprechen nicht als Stellvertretung der Protestierenden. Vielmehr werden wir ihnen, in ihrer Funktion als Abgeordnete des Landtages, die Widersprüche und die daraus resultierenden Konsequenzen dieser Diskursverschiebung aufzeigen.
Die ganze Stellungnahme lesen
Film vom 12.01.2016